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24.08.2023

Einundzwanzig Stunden trennen uns noch von der ewigen Stadt, als wir am Sonntag, 25. Juni 2023, mit unseren Lehrerinnen Frau Desser und Frau Wolfram-Wenzel sowie einem Schülervater in den Bus steigen und in Richtung Rom aufbrechen. Weil die Klimaanlage am frühen Nachmittag ihren Geist aufgibt, bekommen wir zumindest auf die südlichen Temperaturen schon einmal einen kleinen Vorgeschmack. Doch als wir abends in Salzburg unsere Mitfahrer abholen, ist dieses kleine Problem längst behoben. Die Sonne senkt sich herab, als der Chiemsee an unseren Fenstern vorbeizieht und mitten in der Nacht passieren wir schließlich die Grenze. Italien. Noch etwas müde von der langen Fahrt treten wir am Montagmittag hinaus auf römisches Straßenpflaster. Uns stehen aufregende Tage bevor. Tage, in denen wir uns als Stadtführer erproben, Tage, die nach Eis und Sommer schmecken, Tage, an deren Ende wir mit schmerzenden Füßen, aber glücklich in unsere Betten fallen. Dank eines von unserer Lateinlehrerin Frau Desser erdachten Programmes wissen wir immer schon, was auf dem Tagesplan steht. Bereits am Morgen, wenn die Stadt erwacht, brechen wir auf und fahren mit der Metro zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Wir blicken vom Kapitol über das Forum Romanum, betrachten durch das Loch in der Kuppel des Pantheons den wolkenlosen Himmel, über den Möwen und Mauersegler zischen, stellen einen Gladiatorenkampf im Circus Maximus nach (allerdings ohne uns die mitunter brutalen Gepflogenheiten der alten Römer zueigen zu machen), erkunden den Palatin, den Hügel, auf dem Rom von Romulus gegründet worden sein soll, besichtigen das Kolosseum und die Kaiserforen, bestaunen die wie ein Boot geformte Tiberinsel sowie die monumentalen Caracalla-Thermen und statten sogar Ostia antica, einer einstigen Hafenstadt etwas außerhalb von Rom, einen Besuch ab. Beim Petersdom wahren wir den Schein und trinken literweise Wasser, um unsere Trinkflaschen den Mülleimern zu überlassen, ehe wir uns durch die Sicherheitskontrolle schieben. Zu spät stellen wir fest, dass unser pflichtbewusstes Verhalten niemanden wirklich zu kümmern scheint. Wasser-, aber beileibe nicht kraftlos machen wir uns nun daran, die zahlreichen Stufen zur Kuppel des Petersdoms zu erklimmen. Die Aussicht ist großartig, doch von der schwindelerregenden Höhe kann einem schon ein wenig mulmig zumute werden, sodass wir nachher alle froh sind, wieder sicher am Boden zu stehen.

Auch nach dem Abendessen in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels machen wir noch nicht Schluss. In der Abenddämmerung erleben wir den touristischen Blick auf Rom und besuchen die Spanische Treppe, die Piazza Navona und den Trevibrunnen, wobei wir über unsere Unterhaltungen und das warme Licht der sinkenden Sonne vergessen, dass wir vor kurzem noch meinten, wir seien schon knülle genug. Gegen Ende der Woche bekommen wir zwei Nachmittage frei, um die Stadt in kleinen Gruppen noch einmal selbstständig zu erkunden. Einige Schüler fahren von Ostia aus sogar bis an das Tyrrhenische Meer, während die anderen auf den Straßen Roms verweilen, die uns inzwischen beinahe vertraut erscheinen.

Am Freitagabend verabschieden wir uns wieder von der ewigen Stadt und fahren durch den Regen Österreichs zurück nach Dresden, wo wir gegen Samstagnachmittag ankommen. Im Gepäck haben wir nicht nur Souvenirs, sondern vor allem zahlreiche Erinnerungen an eine Woche, die wie im Flug verstrich und dennoch mit Erlebnissen eines ganzen Monats gefüllt zu sein schien.

 

 

Marie Dreßler